Dieses Jahr nahmen vom SK Turm nur Michelle Heß und Philipp Schäfer teil; zusammen mit
ihren Eltern nur eine kleine Gruppe, dafür aber umso erfolgreicher.
Das Turnier wurde in 12 Leistungsgruppen gespielt von unter 1000 DWZ Gruppe 12 bis über
2000 DWZ Gruppe 1. Somit konnte man in etwa immer gegen gleichstarke Gegnerinnen und
Gegner spielen.
Gespielt wurde vom 30.9.2024 bis zum 6.10.2024 mit jeweils einer Partie am
Tag. Nur am dem Anreisetag fand die Partie abends statt, ansonsten wurde immer
vormittags gespielt. Der Nachmittag stand somit zu freien Verfügung. Die beiden Schützlinge
von Eckhardt Krause schlugen sich dieses Jahr extrem gut, obwohl sie zumeist gegen sehr
erfahrene Schachspielerinnen und Schachspieler antreten mussten.
Michelle spielte in der Gruppe 10 mit DWZ bis 1199. Leider musste eine Spielerin wegen
eines Unfalls kurz vor Beginn absagen, sodass nur 7 Spieler in 6 Runden gegeneinander
antraten. Mit 1115 DWZ startete sie als Siebte in das Turnier und konnte es als Zweite
beenden, was eine Verbesserung ihrer DWZ von 1115 auf 1203 zur Folge hatte. Die ersten
beiden Partien konnte sie jeweils mit Remis beenden, was wahrscheinlich zum Teil ihrer
Unsicherheit geschuldet war, ohne genau zu wissen, wo sie leistungsmäßig eigentlich steht.
In ihrer dritten Partie konnte sie den späteren Gruppensieger dieser Gruppe schlagen und
zwar mit ihrer stärksten Leistung in diesem Turnier. Angriffe ihres Gegners konnte sie
souverän abwehren und am Ende diese Partie klar für sich entscheiden. Auch in der
nächsten Partie brachte Michelle eine gute Leistung und konnte ihren sehr erfahrenen
Gegenspieler schlagen. Der nächste Punkt wurde gewonnen, was zwischenzeitlich für
Michelle die Führung in der Gruppe bedeutete. In der nächsten Runde musste Michelle
gegen eine Gegnerin antreten, gegen die sie in den vergangenen Jahren schon zweimal
gespielt hatte. Diese Spielerin hatte im vergangenen Jahr in dieser Gruppe den Pokal
gewonnen, obwohl sie ihre Partie gegen Michelle verloren hatte. Dieses Jahr war sie extrem
gut auf Michelle eingestellt und das Match, das absolut ausgeglichen war, wurde leider nach
4 ½ Stunden Spielzeit von Michelle ganz knapp verloren. Somit musste Michelle, um noch
Chancen auf die ersten drei Plätze zu haben, in ihrer letzten Partie gewinnen. Dies gelang ihr
wiederum sehr souverän gegen einen Spieler, der deutlich mehr DWZ hatte als sie. Zweimal
remis, dreimal gewonnen und einmal verloren war im Endeffekt ein großer Erfolg und von
Michelle eigentlich nicht erwartet worden.
Philipp spielte in der Gruppe 11, wo 8 Spieler mit DWZ von 1000 bis 1100 in einem
Rundenturnier gegeneinander antraten. Die Mischung aus Turnierneulingen und sehr
erfahrenen Spielern sorgte für eine sehr interessante Dynamik. Nach dem Modus „Jeder
gegen Jeden“ kämpften die Teilnehmer um den Sieg. Jede Partie war entscheidend und die
Spieler hatten die Möglichkeit, in 7 spannenden Runden ihre taktischen Fähigkeiten unter
Beweis zu stellen. So blieb der Kampf um die vorderen Plätze bis zum Schluss spannend.
Phillip startete am Montagabend stark in die erste Runde und konnte sich souverän gegen
seinen Gegner durchsetzen und einen klaren Sieg erringen.
In Runde 2 traf Phillip mit Weiß auf einen jungen Gegner und konnte nach einer soliden
Eröffnung den 2. Punkt sichern.
Die 3. Runde gestaltete sich jedoch deutlich schwieriger, Phillip bekam den erfahrensten
Spieler mit der höchsten DWZ, innerhalb der Gruppe, ans Brett. Der Gegner dominierte das
Spiel von Anfang an, die gegnerische Stellung konnte im Mittelfeld starken Druck aufbauen.
Phillip verteidigte jedoch umsichtig und verhinderte alle direkten Bedrohungen. Im Endspiel
machte der Gegner einen kleinen Fehler und so endete es mit Remis.
In Runde 4 konnte Phillip mit Weiß bereits während der Eröffnung einen Vorteil erlangen.
Durch gezielte Entwicklung der Figuren konnte die Stellung weiter ausgebaut werden und
die Partie sicherte einen weiteren Punkt in der Tabelle.
In der 5. Runde spielte Phillip wieder mit Schwarz und verlor frühzeitig Material. Dieser
Rückstand schien zunächst schwer aufzuholen, doch Phillip behielt die Nerven und spielte
konsequent weiter. Durch präzise Züge und strategische Verteidigung gelang es ihm die
Partie langsam zu wenden. Der Gegner machte einige Züge, die Philipp für sich nutzen
konnte. Somit sicherte er sich mit einer geschickten Kombination am Ende auch diesen
Punkt.
Bilanz nach 5 Runden 4,5 Punkte und somit war für die kommenden beiden letzten Partien
alles bisher Gelernte gefragt, um an der Tabellenspitze weiter mitzuspielen.
In der 6. Runde des Turniers trat Philipp in dem entscheidenden Spiel um den Gruppensieg
an. Die Partie mündete in einem komplizierten Bauernendspiel. Philipp spielte strategisch
geschickt, doch sein Gegner lehnte mehrmals ein Angebot für ein Remis ab und versuchte
auf Sieg zu spielen. Trotz der Bemühungen seines Kontrahenten gelang es Philipp das
Gleichgewicht im Endspiel zu wahren. Letztlich blieb nur die Punktteilung.
Beide Spieler kämpften nun weiter um den Gruppensieg.
Das Turnier in der bunten Stadt am Harz ging nun in die letzte Runde. Die Spannung war
deutlich spürbar, da Philipp seine Führung verteidigen musste. Eine Remis hätte
möglicherweise nicht ausgereicht, um den Sieg sicherzustellen. Dennoch ging Philipp mit
einer klaren Strategie ins Spiel und zeigte sein Können am Brett. Im Verlauf der Partie spielte
er eine brillante Kombination, die schließlich in einer Bauernumwandlung endete. Der Druck
auf die Gegnerin erhöhte sich massiv und zwang sie angesichts der aussichtslosen Lage zur
Aufgabe. Mit diesem Sieg sicherte sich Philipp den Pokal. Er kann auf seine 5. Teilnahme am
Cup der Deutschen Einheit, in Wernigerode, auf eine tolle Leistung, bestehend aus 5 Siegen
und 2 Remis, zurückblicken.
2024 wurde dieses Schachturnier zum 15. Mal in Folge ausgetragen. Anlässlich dieses
Jubiläums erhielten alle Teilnehmer ein interessantes Buch zum Andenken mit vielen tollen
Bildern und allen Tabellen der vorangegangenen Turniere in Wernigerode.