SK Turm Bad Hersfeld bei der 10. Offenen Deutschen Meisterschaft in Chess960

Frankfurt-Zeilsheim, 29. Juni 2025 – Der SK Turm Bad Hersfeld war bei der diesjährigen Offenen Deutschen Meisterschaft im Chess960 mit drei Spielern gut. Mit Markus Schmidt, Wilhelm Schimming und Jürgen Schimming gingen gleich drei Spieler unseres Vereins an den Start. Gespielt wurden sieben Runden Schnellschach im immer beliebter werdenden Schach960-Format – bei dem die Figuren auf der Grundreihe vor Beginn jeder Runde zufällig ausgelost werden. Dabei gelten zwei Einschränkungen: Die beiden Läufer müssen auf Feldern unterschiedlicher Farbe stehen, und der König muss zwischen den beiden Türmen platziert sein, sodass Rochaden wie im Standardschach möglich bleiben. Unter diesen Bedingungen gibt es 960 verschiedene Startaufstellungen.

Trotz dieser unkonventionellen Startbedingungen zeigten unsere Spieler viel Spielverständnis und taktische Flexibilität. Überraschend oft führten die Partien dennoch in bekannte Strukturen zurück. Die Fähigkeit, klassische Motive zu erkennen und sie auf neue Stellungen zu übertragen, zahlte sich aus. Etwas Glück gehört allerdings auch dazu – manche Startpositionen bieten Weiß einen deutlich größeren Vorteil als die klassische Ausgangsstellung.

Chess960 im Aufwind

Das Turnier in Zeilsheim reiht sich ein in den aktuellen Aufschwung von Chess960. Spätestens seit dem prominent besetzten GRENKE Chess960 Invitational, bei dem Weltklassespieler wie Magnus Carlsen oder Vincent Keymer mitspielen, ist die Schachvariante wieder in aller Munde. Auch im Vereins- und Amateurbereich steigt das Interesse spürbar.

Der große Reiz für viele: Keine stundenlangen Eröffnungsvorbereitungen. Stattdessen steht das kreative Spiel von Beginn an im Vordergrund – eine willkommene Abwechslung, die auch unsere Spieler sehr zu schätzen wussten.

Leistungen unserer Spieler

Markus Schmidt erwischte einen starken Turnierstart. In Runde 2 gelang ihm ein beachtliches Remis gegen den früheren deutschen Nationalspieler Georg Meier, heute die Nummer 1 Uruguays. Die folgende Partie gegen einen Internationalen Meister war solide gespielt, wurde aber knapp verloren. Nach einem weiteren Sieg in Runde 4 verliefen die letzten beiden Partien mit Schwarz gegen starke Jugendspieler weniger erfolgreich. Mit 3,5 Punkten aus 7 Runden landete Markus im Mittelfeld. Angesichts des Turnierverlaufs wäre mehr möglich gewesen – doch drei Niederlagen mit Schwarz waren letztlich zu viel.

Wilhelm Schimming überzeugte mit einem abwechslungsreichen Turnier. Schon in der ersten Runde bekam er es mit einer Titelträgerin zu tun. Bis zur Schlussrunde, in der er gegen den Veranstalter selbst antrat, zeigte er spannendes, aktives Spiel. Mit 3 Punkten kann Wilhelm sehr zufrieden sein. Besonders freute er sich über das Wiedersehen mit bekannten Gesichtern von den hessischen und deutschen Meisterschaften – und über eine Turnierform, bei der man nicht tagelang Eröffnungen pauken muss.

Jürgen Schimming hatte einen schweren Start. In mehreren Partien konnte er sich gute Stellungen erarbeiten, verlor aber durch Zeitnot die Kontrolle. Im Laufe des Turniers kam er jedoch immer besser ins Spiel. Mit 2 Punkten sammelte er wichtige Wettkampferfahrung – und wertvolle Spielpraxis für die kommende Saison.