Schnellschachturnier in Schenklengsfeld

Bericht von Jona Rössing

Ende August (25.08.2024) fand zum fünften Mal das Schenklengsfelder Schnellschachturnier statt, dieses Jahr mit 48 Teilnehmern aus dem Bezirk Osthessen und Umgebung.

Gespielt wurde das Turnier im Schweizer System mit 15min Bedenkzeit pro Spieler pro Partie.

Markus Schmidt galt als Mitfavorit und startete auch mit 2 Siegen, musste anschließend jedoch zwei Parteien hintereinander die Punkteteilung hinnehmen. Anschließend setzte er sich jedoch im Hersfelder Duell gegen Eckhard Krauße und anschließend gegen Martin Weise (DWZ > 2000) vom SC Fulda durch.

So kam es in der letzten Runde zum finalen Showdown zwischen Markus Schmidt und FM Gerd Euler von der SSG Hungen-Lich. Die Partie um den Turniersieg. Die umliegenden Bretter hatten ihre Partien größtenteils beendet und verfolgten neugierig als Kiebitze die entscheidende Endspielschlacht, die an Brett 1 tobte. Stellungsmäßig war das alles sehr nah am Ausgleich, aber auf dem Niveau können schon kleine Ungenauigkeiten tödlich sein. Markus hatte 2 Freibauern, vermutlich wären die auch durchmarschiert, wenn Euler keine Dauerschachdrohungen gehabt hätte. In Zeitnot machte Markus jedoch den spielentscheidenden Fehler und die Partie ging leider doch noch verloren. Am Ende 5 von 7 möglichen Punkten und Platz 5. Mit einem Unentschieden hätte Markus mich noch überholt und wäre Zweiter geworden.

Der SK Turm Bad Hersfeld war mit insgesamt mit sieben Spielern vertreten und das Turnier startete auch direkt mit einer dicken Überraschung: Eckhard Krauße verliert überraschend seine erste Partie, was seine Ambitionen für dieses Turnier erheblich einschränkte.

Als ich fragte, woran es gelegen hätte (das fragt man sich ja oft, woran es eigentlich lag), antwortete er, dass er es versäumt habe, die Dame rechtzeitig aus der Schusslinie zu ziehen.

Keinen Grund für einen erfahrenen Spieler wie Eckhard, den Kopf in den Sand zu stecken. Eckhard kämpfte sich zurück mit 4 Siegen, und nur einer weiteren Niederlage in der 5.Runde gegen Vereinskollege Markus Schmidt, der zu diesem Zeitpunkt nach zwei Remisen keinen weiteren halben Punkt hergeben konnte/wollte. In der letzen Runde einigte sich Eckhard mit Jens Hohmeister (SK Bad Soden-Allendorf; DWZ > 2000) auf remis. Damit erzielte er einen soliden 11.Platz mit 4,5 Punkten, für ein richtig gutes Ergebnis fehlte ihm aber einfach der volle Punkt aus der ersten Runde.

Meine erste Runde gewinne ich; in der zweiten Runde dann als wertungsbester Spieler der unteren Hälfte gegen FM Gerd Euler – und ja was soll ich sagen, ich verliere, aber nicht bloß verloren sondern taktisch einfach untergegangen, natürlich war mein Gegner klar besser. Das war die schlechteste Partie von mir im ganzen Turnier.

Danach kann ich ein paar Partien gewinnen, unter meinen Gegnern auch Martin Krauss (DWZ > 1800) von der SVG Lauterbach. Die Luft in der Nähe der Tabellenspitze wird langsam dünner für mich. In der 6.Runde musste ich dann gegen Landesklassenspieler Jens Hohmeister ran. Kann ihn mit einer seltenen Eröffnung überraschen und komme gut raus, doch Jens bleibt cool und bekommt das alles verteidigt – Unentschieden, wobei ich glaube, die Gewinnchance knapp verpasst zu haben.

Letzte Runde dann gegen Rotenburger Georgie Davidov, der begegnet mir auch bei gefühlt jedem Bezirksblitz- und Schnellschachturnier und unsere Partien sind meist sehr spannend, scharf und äußerst knapp. Diese Begegnung konnte ich knapp für mich entscheiden.

Am Ende des Turniers finde ich mich mit 5,5/7 Punkten auf Platz.2 wieder, worüber ich selber ziemlich überrascht war. Ja natürlich schon auch gut gespielt,von der Performance wohl eines meiner besten Turniere, aber auch viel Glück dabei, bedenkt man, dass ich einigen Spielern mit DWZ über 2000 nicht direkt begegnet bin.

Auch bei Philipp Schäfer ging es gleich in der ersten Runde ordentlich zur Sache: Jens Schweisgut vom Schachverein Alsfeld wollte sich seinen kostenlosen ersten Punkt abholen – doch nicht mit Philipp. Auch wenn er die Partie nicht mehr gewinnen konnte, bekam er zumindest die Punkteteilung gegen seinen erfahrenen Kontrahenten mit 500 DWZ–Punkten Unterschied. Im weiteren Turnierverlauf holte Philipp weitere 2 Siege und landet mit 2,5 Punkten auf Platz 39, dicht gefolgt von Houria Bouktab mit ebenfalls 2,5

Auch Anabell Garcia-Spring und Hersfelder Neuzugang Daniel Nowusch gingen nicht leer aus, überzeugten mit spannenden Partien, holten jeweils zwei Punkte und landeten auf den Plätzen 42 und 43.

Unterm Strich ein tolles Turnier, auch gut organisiert mit freundlicher Turnierleitung und einer positiven Atmosphäre, findet nächstes Jahr übrigens wieder statt.

Abschlusstabelle